Homöopathische Arzneimittellehre

Dr. W. Mettler

Solidago

Goldrute, Wundkraut, eine Composite

Altes und gutes Nierenmittel Rademachers.
„ Ist der Urin trübe, etwa wie Erbsensuppe, beruhigt das alte Mittel Solidago die Nieren auf eine sanfte – fast hätte ich gesagt liebliche – Weise: 5 Tropfen der Urtinktur in einem Eßlöffel Wasser“ (Burnett).
Erkrankungen, die von gestörter Nierentätigkeit herrühren oder durch diese verkompliziert sind (Apis., Lyc., Sulf., Ter...).
Parenchymatöse Nephritis, chronische Nephritis, Bright´sche Krankheit.
Renale Insuffizienz (Ars., Phos., Ser-ang., Urea...).
Nierensteine (Berb-v., Calc-ren., Lyc., Sars...).
Urikämie, Gicht (Arn., Bell., Led., Sal-ac...).
Renal bedingte Wassersucht, innerlich und äußerlich. Beinödeme.
Die Nieren sind druckempfindlich (Berb., Canth., Cocc-c...).
Die Nierenschmerzen ziehen nach vorne zum Abdomen, zur Blase und in die Beine (Berb-v...). Die Nieren fühlen sich aufgeschwollen an.
Krankmachende Rückenschmerzen durch gestaute Nieren (Helon., Senec...).
Gefühl von Lahmheit in der Nierengegend, auch Pulsieren, auch Schmerzen wie wund.
Zystitis. Dysurie; spärliche und schwierige Miktion.
Urin dunkel rot-braun, viel Sediment, Harngrieß.
Eiweiß, Blut und Schleim im Urin, auch klarer und stinkender Urin.
Ersetzt manchmal den Katheter (Sabal., Thlas.).
Prostatitis; Harnverhaltung bei alten Männern; Abflußstörung durch vergrößerte Prostata (Bar-c., Con., Dig., Sabal., Selen...).
Chronische Schwellung und Verhärtung der Prostata (Con., Jod, Med., Thuj...).
Menorrhagien infolge von Nierenleiden.
Menses reichlich, unterdrückt bei Tuberkulose (Lob., Lyc., Senec., Ust...).
Chronischer Fluor. Uterusvergrößerung; das Organ drückt auf die Blase.
Uterusmyome (Aur-m-n., Frax., Lap-a., Xan...).

Pollinose (Nat-m., Psor., Sabad., Tub...).
Konjunktivitis, wässrig, brennend, stechend (Apis., Ars-i., Euphr...).
Anfallsartiges Niesen (Kali-i., Nat-m., Sabad...).
Ohrschmerzen bei Nierenerkrankungen. Plötzliche Taubheit mit Klingeln in den Ohren und eiweißhaltigem Urin (Aur-m., Lyc...).
Nasopharyngealkatarrh mit Brennen im Hals, Schmerzen in den Gliedern, begleitet von Beengung im Thorax (Eup-p., Phyt...).
Krupp mit kleinen entzündeten Hautflecken an den Händen und vermindertem Urin.
Schwäche und Erkältungsneigung tuberkulöser Patienten. Frösteln wechselt mit Hitze. Asthma urämicum (Apis., Ars., Op., Ter...).
Beklemmung oder Asthma in der Nacht.
Periodisches Asthma mit nächtlicher Dysurie (Kali-n...).
Bronchitis, Husten mit viel eitrigem Auswurf, blutgestreift (Ars., Am-c., Ter...).
Bei Tuberkulose hat die Inhalation von Pollen Lungenbluten hervorgerufen.
Fördert bei Bronchitis und Bronchialasthma alter Leute den Auswurf. (Ant-s.aur...).

Schmutzige Zunge und Neigung zu Oligurie.
Zunge dick belegt, wird nicht sauber, bevor der Urin normal ist.
Alveolo-dentale Pyorrhoe (Merc., Pyr...).
Flache Geschwüre in Mund und Hals (Caps., Merc., Nat-c...).
Leberschwäche, bitterer Geschmack, schlimmer nachts und beim Erwachen (Berb., Card-m., Chel., Ptel...). Helle Stühle, Abdomen aufgetrieben, Flatulenz.
Wechsel von Obstipation und Diarrhoe; dabei trüber Urin.
Reichliche, unfreiwillige, schleimige Stühle.
Gastrisches Fieber, wenn bei Besserung des Zustandes dunkel-trüber Urin entleert wird.

Arteriosklerose mit Zirkulationsstörungen und Ödemen.
Langwierige Ekzeme, bei Nierenleiden und Gicht.
Hautausschläge an den Beinen, Petechien, Ekchymosen, Hämorrhagien.
Kleine, heftig juckende Pusteln auf Händen und Füßen.
Hartnäckig juckende Ausschläge an den Unterschenkeln bei Nierenleiden und Gicht.
Exanthem der Beine, ohne Schwellung der Leistendrüsen, aber mit Störungen bei der Miktion.
Schwarzfärbung äußerer Körperteile, diabetische Gangrän (Kreos., Sec...).

MODALITÄTEN:
Verschlimmerung:
• Druck (Nierenschmerz)
• Bewegung (Nierenschmerz)
• Nachts
• Große Mahlzeiten (Verdauungsbeschwerden)

Besserung:
• Liegen (Nierenschmerzen)
• Ausscheidungen: Urin, Auswurf, Menses
• Diät (Verdauungsbeschwerden)

MIASMATIK:
Große Teile der Symptomatik weisen deutlich auf eine Tuberkulinie hin.
Aber es sind auch Anzeichen für eine hereditäre sykotische Belastung sichtbar.

© 2001, Dr. Wolfgang Mettler

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