Forschung - Vakzinose
(Homöopathische Behandlung)

Buchauszug

Impfvergiftung, ihr Wesen und ihre Heilung, nach eigenen Erfahrungen dargestellt

Ein Beitrag zur Lösung der Impffrage
Dr. med. C. Kunkel, Kiel 1879

Vorwort

Der Zweck dieser kleinen Schrift ist zunächst, den durch die Schutzpockenimpfung Vergifteten oder doch ihrem grösseren Teile, Gelegenheit zu geben, die nachteiligen Folgen der Impfung in möglichst einfacher und unschädlicher Weise zu beseitigen. Die Schrift sucht den Beweis zu liefern, dass C. W. Wolff Recht hatte, wenn er, gestützt auf Erlebnisse und Arzneiprüfung den Satz aufstellte: Die Vaccinelymphe ist ein Gift an sich und ruft ein ihm eigentümliches constitutionelles Leiden hervor.

Die hier mitgeteilten Krankengeschichten, meinem Krankenjournal entnommen, machen keinen Anspruch auf Vollständigkeit, dieselben machen es sich zur Aufgabe, vorzugsweise die charakteristischen, die Anwendung des betreffenden Heilmittels indicierenden Symptome hervorzuheben.

Gelegenheit, die hier mitgeteilte Heilmethode zu prüfen, wird es, seitdem die Revaccination obligatorisch geworden, genug geben. Eine etwaige Kritik suche hier Boden zu gewinnen, sie befolge die in der Schrift gegebenen therapeutischen ect. Vorschriften. Theoretische Raisonnements werden nicht berücksichtigt.

Der Verfasser (C. Kunkel)

Beginn Text

Wer unbefangen die Stellung beobachtet, die das grosse Publikum der Impffrage gegenüber einnimmt, dem kann es nicht entgehen, dass, ungeachtet des weit verbreiteten Glaubens an die wenigstens relative Schutzkraft der Vaccine, und ungeachtet der Furcht vor den Blattern die Zahl der Gegner der Impfung mit jedem Jahre zunimmt.
Diese Tatsache darf nicht überraschen gegenüber der ferneren Tatsache, dass in jedem Jahr die Impfung trotz aller Vorsicht neue Opfer fordert.

Dies beweisen die an einigen Orten veröffentlichten Fälle, gewiss ein kleiner Bruchteil der durch die Impfung überhaupt Geschädigten.

Wird niemand diese Schädigung in Abrede stellen können, so steht zunächst zur Frage: Wie haben wir uns diesen Vorgang zu denken? Werden mit der Vaccine constitutionelle Krankheiten von einem Individuum auf das andere übertragen? Oder ist etwa die Vaccine selbst ein animalisches Gift, das an und für sich im Stande ist, gewisse Krankheitserscheinungen hervorzurufen? Oder endlich wirkt sie nur insofern nachteilig ein, als sie unter Umständen in dem geimpften Imdividuum bereits schlummernde Krankheiten weckt?
Die am weitesten verbreitete Annahme, und scheinbar unterstützt durch die Tatsache ist die erstere.
Leider wird hier der Kampf mit mehr Leidenschaft als Überlegung geführt.

In der Neuzeit hat man den allein richtigen Weg betreten durch Veröffentlichung einschlägiger Fälle.

Dr. Meyner "Hülferuf an den deutschen Reichstag" hat deren bereits eine grosse Anzahl veröffentlicht, fast ausschliesslich von Laien beigetragen, (Wie gross würde wohl die Zahl derselben sein, wenn jeder Arzt seine Erlebnisse in dieser Richtung veröffentlicht hätte?)

Auch wir betreten diesen Weg und lassen zunächst eine Anzahl Fälle folgen, wo die Erkrankung unmittelbar auf die Vaccination folgte, sodann eine zweite, wo dies nicht der Fall, wo indess der Symptomenkomplex und besonders das Heilverhältnis ein Anreihen an die erste Serie berechtigt erscheinen liess.

 

( Es folgen 61 Fälle und deren homöopathische Behandlung.... - 46 Fälle, deren Krankheit unmittelbar auf die Vaccination erfolgte)

 

Es steht zunächst zur Frage: Berechtigen die mitgeteilten Krankengeschichten zu dem Schluss, dass dieselben sämmtlich EIN constitutionelles Leiden repräsentieren?

Freilich der mathematische Beweis, dass dieses der Fall, wird sich nie führen lassen. Wir haben es in der Pathologie stets mit Wahrscheinlichkeitsrechnungen zu tun, die je nach Verhältnis der Zahl der verwertbaren Tatsachen sich der stricten Beweisführung nähern.

Sollte in unserem Falle die auffallende Congruenz der bei verschiedenen Erkrankungsformen begleitenden Allgemeinerscheinungen nicht genügen, so fällt noch ungleich schwerer ins Gewicht das Verhältniss aller dieser Fälle zum Heilmittel.
Ein und dasselbe Medicament heilte mit einer Präcision und Schnelligkeit auch schwerere Fälle, dass daselbe mit vollem Recht den Namen eines Antidots, eines Gegengifts (das ein Gift voraussetzt) verdient.

Schwerlich dürfte der ganze Arzneischatz ein Medicament aufzuweisen haben, das so sehr allen Anforderungen, die wir an ein Heilmittel stellen, entspricht, als die Thuja, die richtige Wahl und die Verabreichung nur einer Dosis voransgesetzt. Diese letztere Regel findet nur selten Ausnahmen.

Noch füge ich hinzu, dass ich nur den kleineren Teil der von mir in 18 Jahren erlebten "Impfvergiftungen" hier mitgeteilt habe. Ein großer Teil derselben eignete sich wegen seiner Complication mit anderen constitutionellen Krankheiten, z. B. Scrophulose, weniger zur Mitteilung.
Manche sind auch in Journalen zertreut und schwer aufzufinden. Die Gesamtsumme dürfte sich auf 200 bis 250 belaufen.

Wenn nun aber wirklich die Impfung als solche ein constitutionelles Leiden im Gefolge haben kann, wie kommt es dann, dass die Mehrzahl der Aerzte von dieser Möglichkeit sich nicht überzeugen lässt, vielmehr für die Impfung als eine, bei der nötigen Vorsicht durchaus unschädliche Operation plädiert?

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir eine kurze Bemerkung vorausschicken.

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Dass anderweitige constitutionelle Krankheiten, z.B. Scrophulose durch die Impfung, wenn sie latent waren, geweckt werden, besonders wenn Fieber sich dabei einstellt, ist wohl allgemein anerkannt.

 

Quelle: Impfvergiftung, ihr Wesen und ihre Heilung, nach eigenen Erfahrungen dargestellt. Ein Beitrag zur Lösung der Impffrage, Dr. med. C. Kunkel, Kiel, 1879

 

Hinweis: Dr. C. Kunkel hat mit Thuja 30 behandelt.

Hinweis: Info zu Dr. Carl Kunkel 1819 - 1897 (PDF)

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Allgemeiner Hinweis: Thuja kann unterrückend wirken. Kommt es nach einer Gabe Thuja zu Unterdrückungserscheinungen / energetischer Blockade (keine Erstverschlimmerung), dann kann eventuell Nux-v., kurz darauf gegeben, den vorherigen Zustand wieder herstellen.

Tipp: Auszug Infektionskrankheiten aus Dr. Carl Heingike's Handbuch, 1905

 

 

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