Forschung - Hereditäre und erworbene Miasmen

Beiträge zur Kenntnis der Hereditären Lues
insbesondere der Hereditär-Luetischen Knochenleiden

von Franz Lienhardt, Med. Pract., 1884

Geschichtliches über die Knochenaffektionen bei hereditärer Syphilis.

Während noch vor 14 Jahren die Knochenerkrankungen in Folge angeborener Syphilis zu den Seltenheiten zählten, so zwar, dass selbst berühmte Spezialwerke sie kaum erwähnten, und Syphilidologen von Fach, sowie vielbeschäftigte Kinderärzte über eigene Beobachtungen nicht verfügten, besitzen wir heutzutage ein sehr reichhaltiges Material von klinischen Beobachtungen und pathologisch-anatomischen Befunden, welche die große Häufigkeit, ja die Konstanz gewisser Formen von Knochenläsionen in unzweifelhafter Weise dartun.

Den Wendepunkt in der Kenntnis der hereditär-syphilitischen Knochenaffektionen bezeichnet Wegener's interessante Mitteilung vom Jahre 1870, in Virchow's Archiv, über eine der hereditären Syphilis eigentümliche Epiphysenerkrankung.

Vor Wegener beziehen sich die spärlichen, in der Literatur zerstreuten Aufzeichnungen fast ausschliesslich auf Periostitis, Caries, Nekrose, Knochengumma, Erkrankungsformen, wie sie bei acquirierter Syphilis so sehr häufig sind.

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Eine Beobachtung von hohem Interesse, deren volle Bedeutung erst Jahrzehnte später ins Licht gesetzt wurde, veröffentlichete Valleix in den Archives générales de Médicine (1835) unter dem Titel: Beobachtung und Bemerkungen über mehrfache Epiphysenablösung an Röhrenknochen, mit subperiostaler Abscessbildung und bedeutender Knochenneubildung bei einem Neugeborenen.

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Dreissig Jahre blieb dieser Fall in der Literatur vereinzelt. Erst das Jahr 1864 brachte zwei Bestätigungen durch die Mitteilungen von Ranvier und Bargioni.

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Fanz Lienhard, med.Pract., INAUGURAL-DISSERTATON, 1884, Abschnitt 1 (PDF)

 

Quelle: Beiträge zur Kenntnis der Hereditären Lues insbesondere der Hereditär-Luetischen Knochenleiden von Franz Lienhardt, Med. Pract. Inaugural-Dissertation, Einsiedeln 1884

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