Homöopathische Arzneimittellehre

Dr. W. Mettler

Aristolochia clematitis

Die Osterluzei

Aristolochia clematitis entfaltet seine Hauptwirkung am Urogenitalsystem, am Gastrointestinaltrakt, an den Venen und an der Haut.
Aristolochia clematitis regt die Phagozytose an.
Es ähnelt in vielen Symptomen Pulsatilla, Sepia, Arnica und Calendula.

Depressionen; wochenlang gedrückte Stimmung mit Neigung zu weinen.
Depressionen in der Pubertät.
Depressionen vor der Regel, besser bei Eintritt der Regel.
Depressionen in der Schwangerschaft, im Klimakterium.
Verdrossen, ärgerlich, mürrisch, will nicht unter die Leute.
Wenn es ihr schlecht geht, ißt sie viel; Kummerspeck (Ign...).
Unruhiger Schlaf vor der Regel; erwacht öfter zwischen 2 und 4 Uhr.

Kopfschmerzen, schlimmer vor und nach der Regel, beim Bücken.
Kopfschmerzen, besser durch kühle Umschläge, in frischer Luft, durch Ingangkommen eines Schnupfens.
Kratzendes Gefühl mit Brennen und Tränenfluß in den Augen, schlimmer beim Lesen und bei hellem Licht.
Gesichtsschmerzen, besser durch lokale Wärme.
Ohrensausen mit Kopfschmerzen.
Stockschnupfen mit Kopfschmerzen, besser in frischer Luft und bei laufender Nase.
Schwindel, Hypotonie, Kollaps, schlimmer bei Stockschnupfen.
Wäßriger reichlicher Schnupfen mit viel Niesen immer morgens von 8-9 Uhr.
Mundwinkeleinrisse (Arum-t., Cund...); Herpes labialis (Med., Nat-m., Rhus-t., Sep....).
Zahnschmerzen, Wurzelentzündungen, schlimmer durch Kaltes, besser durch Warmes.
Nasen-Nebenhöhlen-Rachenkatarrh; Heiserkeit; trockener Hals; geschwollene und gelb belegte Tonsillen, schmerzhaft beim Schlucken.
Kitzel- und Reizhusten, schlimmer morgens zwischen 2 und 4 Uhr.
Asthma bronchiale.
Nervöses Herzklopfen, unregelmäßiger Puls, Ohnmachtsneigung, Kollaps, Platzangst.
Elendgefühl, Schwindel und Schwarzwerden vor den Augen bei Hunger.

Heißhunger bei Mensesbeschwerden, Hungergefühl, Heißhunger trotz Übelkeit.
Gastritis; Übelkeit mit saurem und bitterem Erbrechen, Schwindel und Frieren.
Gallenkolik. Infektiöse Gastroenteritis.
Durchfall nach Milch; Durchfall nach jeder Mahlzeit; plötzlicher Durchfall, erreicht kaum die Toilette; infektiöser Durchfall mit Abgang von klarem Schleim und starkem Tenesmus mit folgendem Analprolaps; chronische Enterokolitis mit frustranem Stuhldrang, mit anhaltendem Stuhldrang nach Entleerung (Mer...).
Träger Stuhlgang mit Blähungen; blutende Hämorrhoiden.
Die Magen-Darmaffektionen sind öfter von lebhaften Schmerzen und starkem Frieren begleitet.

Schmerzen in Blase und Harnröhre mit heftigem und häufigem Harndrang, besonders nachts. Zystitis, Pyelitis. Chronische Reizblase durch Kälteeinflüse (Dulc., Petros., Puls...). Schwangerschaftszystitis (Pop...).
Entzündung und Schmerzen an Prostata, Nebenhoden, Samenbläschen und Samenstrang bei jeder Unterkühlung und Kälte.
Vor und nach der Regel Verschlimmerung des Allgemeinbefindens, der Gemüts-verfassung, des Kopfwehs, der Gliederschmerzen, der geschwollenen Beine; bei eintretender Menses durchgreifende Besserung.
Bauchschmerzen und Regelkrämpfe vor den Menses.
Vor der Regel ein schleimig-bräunlicher Fluor.
Menses verstärkt mit großen Blutklumpen, selten schwächer und kürzer als gewöhnlich.
Hypophysäre und ovarielle Insuffizienz (Puls., Sep...).
Sekundäre Amenorrhoe, Oligomenorrhoe, Hypomenorrhoe.
Amenorrhoe nach Geburt, während Laktation, auf der Flucht, im Lager. Sterilität.
Verspätete Menarche (Aur., Calc-c., Nat-m., Puls., Sep...).
Krampfadern in der Schwangerschaft (Coll., Ferr., Ham., Mill.,Puls...).
Retention des toten Fötus. Abort.
Für einen leichteren Geburtsverlauf (Cimic., Caul., Puls...), Wehenschwäche (Caul...).
Stockende Lochien (Lach...), gegen Thrombose im Wochenbett.
Seit Einnahme der Pille gesundheitlich angeschlagen ( Agn., Carc., Lach., Plat., Thuj...).
Verfrühter Eintritt der Wechseljahre.
Blutiger Fluor bei alten Frauen.
Libidinöses juckendes Ekzem der Vulva, Juckreiz besser durch Bewegung.
Heftig juckende Ekzeme, präklimakterisch und während der Wechseljahre, Juckreiz besser durch Bewegung.
Pubertätsakne (Jug-r., Puls., Sel...).
Mastodynie (Aster., Con., Phyt...); Schmerz und Härtegefühl in der linken Mamma.

Klimakterische Arthropathie der Kniegelenke (Sep...).
Stechende, reißende Muskel- und Gelenkschmerzen, schlimmer in der Ruhe, besser durch Bewegung, durch Eintritt der Regel oder durch Eintritt eines starken, schleimigen, blutigen Ausflußes.
Bei Überanstrengung von Muskeln und Sehnen durch schweres Heben.
Die Beine sind schwer wie Blei, vor der Regel geschwollen bis an die Knöchel, besser bei Eintritt der Regel.
Akrozyanose; Hände geschwollen und blau, besser bei der Regel.
Zyanose der Unterschenkel bei jungen Mädchen (Puls...).
Spannen der Krampfadern vor der Regel.
Phlebitis (Ars., Ham., Puls..); Phlegmasia alba dolens (Arn., Bufo, Ham., Puls., Sep...). Ulcus cruris (Carb-v., Fl-ac., Lach...).
M. Raynaud (Cupr., Kresol, Proteus, Sec.; Tab...). Frostbeulen (Abrot., Agar....). Teleangiektasien (Abrot., Bell-p., Cort., Fl-ac.; X-Ray...).

Innerlich und äußerlich ein bewährtes Wundheilmittel (Calend...).
Bei Wunden und Blasen durch Druck und Quetschung der Haut, Dekubitus, Blasen an Händen und Füßen, Brandblasen, Sonnenbrand (Arsen, Canth....).
Verletzte, gequetschte Fingerspitzen (Hyp...).

Infektionsprohylaxe bei frischen Wunden (Arn., Calend., Echin...).
Kleine schlecht heilende Verletzungen, infektiöse eitrige Prozesse (Anthr., Carb-v...).
Sezernierende, nicht epithelisierende Fisteln.

Krustiges Ekzem auf der Kopfhaut mit heftigem Jucken.
Pickel und Bläschen im Gesicht und an verschiedenen Körperstellen.
Ausgedehntes Ekzem am Hals, juckend und brennend.
Erysipelartiger Ausschlag am ganzen Rumpf, weniger an den Extremitäten.
Erythema nodosum (Abrot., Kali-i., Puls., Rad-br...), Erythema migrans.
Dermatitis, Intertrigo, allergische Exantheme.
Nachtschweiße (Carb-v., Puls., Sep-.Thuj...).
Frösteln, Frieren, allgemeine Frostigkeit.
Frieren bei der Regel.
Müdigkeit, Schwäche, Hypotonie, Kollapsneigung.
Zerschlagenheit.
Gewichtszunahme, Fettsucht.

MODALITÄTEN:

Verschlimmerung:

  • vor und nach der Regel
  • bei Ausbleiben einer Sekretion
  • durch Kälte
  • in der Ruhe
  • morgens 2 - 4 Uhr und nach dem Aufstehen
  • in Pubertät, Schwangerschaft und Klimakterium

Verbesserung:

  • während der Regel
  • durch Absonderungen wie Schnupfen und Fluor
  • durch lokale Wärme
  • durch frische Luft
  • durch Bewegung

MIASMATISCHE BETRACHTUNG:

Im Arzneimittelbild von Aristolochia sind Symptome der syphilitischen Tuberkulinie erkennbar.

© 2001, Dr. Wolfgang Mettler

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