Homöopathische Arzneimittellehre

Dr. W. Mettler

Rauwolfia serpentina

Indische Schlangenwurzel

Die Hauptwirkung von Rauwolfia, das einige Alkaloide enthält, erstreckt sich auf das ZNS und auf das Gefäßsystem.

Große Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Konzentrationsschwäche, Gedächtnisschwäche.
Macht Fehler beim Schreiben, Buchstabieren, Sprechen.
Gesteigerte seelische Erregbarkeit, unmotivierte Gefühlsausbrüche, innere Unruhe.
Apathie, Depressionen, Psychosen besonders älterer Menschen.
Abneigung gegen Gesellschaft, besser wenn allein.
Epileptiforme Absencen. Parkinson (Halo., Lath., Methyl., Syph., Toxopl...).
Suicidneigung (Aur., Nat-s., Psor., Zinc...).
Psychische Beschwerden im Klimakterium (Cimic., Lach., Sulf., Verat....).

Große Unruhe im Gefäßsystem mit vegetativ-nervösen Störungen, schlimmer durch Wärme, besser durch kühle Umschläge und Bewegung in frischer Luft.
Hitzegefühle am ganzen Körper. Kongestionen.
Schweißausbrüche an Händen und Füßen, in den Achseln.

Schlafstörungen mit erschwertem Einschlafen und Hellwachsein (Coff...).
Erwachen zwischen 1 und 5 Uhr. Erotische Träume.

Kongestive Kopfschmerzen (Glon., Morgan-Bach, Stram...), Stirn- und Schläfenkopfschmerz, heißer Kopf, gerötetes Gesicht, kalte Füße.
Habitus apoplecticus (Arn., Aster., Aur., Glon...).
Neigung zu Nasenbluten (Bell., Ip., Meli., Phos., Tub...).
Neuralgien im Oberkiefer, besser durch Wärme.
Taubheitsgefühl der rechten Gesichtshälfte gefolgt von schießenden Schmerzen.
Dysthyreose. Basedow (Aur., Cact., Jab., Lycps., Thyr...).

Herzklopfen, Herzstiche, Herzrhythmusstörungen.
Herzkrämpfe mit stenokardischen Empfindungen, gefolgt von Urina spastica.
Angina pectoris (Arn., Aur., Cact...).
Hypertonie und Hitzewallungen, Hypotonie, Bradykardie.
Aortitis (Cob-n., Syph...), Aortenaneurysma (Aur., Hir., Syph...), Arteriosklerose.
Kardio-renale Ödeme (Aur., Dig., Merc-c., Ser-ang....).
Starkes Herzklopfen und Kurzatmigkeit bei körperlicher Anstrengung.
Brustschmerzen beim Laufen, besonders hinter dem Sternum.

Hämorrhagische Schleimhautkatarrhe der Hypertoniker (Cean., Lach., Sulf....).
Sodbrennen, Gastritis, Gastritis bei Alkoholikern (Nux-v., Sulf-ac....).
Leberzirrhose (Aur., Fl-ac., Quass., Sulf-ac...).
Pankreatitis (Fl-d-p., Haronga, Iris., Jod....), Chronische Pankreatitis (Eichh., Methyl...).
Colitis (Aethi-a., Carc., Med...). Fettleibigkeit.

M.Addison (Adren., Cort., Foll...).
Zystitis. Tropfenweise Entleerung am Ende des Urinierens (Cann-i., Clem., Thuj...).
Schwieriges Wasserlassen, muß drücken und pressen (Myome, Prostataadenom).
Rot-brauner Urin.
Verlust der Libido mit zeitweiligen Erregungsphasen.
Impotenz. Sterilität.
Prostatitis.
Schweregefühl im Becken mit häufigem Harndrang.
Menses zu früh begleitet von krampfartigen Schmerzen.
Menses zu oft. Amenorrhoe. Frigidität.
Myome. Endometriose. Klimakterische Beschwerden.

Blitzartig auftretende stechende oder schießende Schmerzen in der Schulter, im Becken, in den Gliedmaßen. Alle Glieder steif und schmerzhaft.
Ischialgien, schlimmer bei Belastung des kranken Beines.
Schmerzen der linken Hüfte, der großen Zehen, die rot und geschwollen sind.
Beine schwer, dunkel, zyanotisch, gestaut.
Chronisches Rheuma, Gicht, Gonarthrose.
Schmerzhafte Plattfüße Jugendlicher.

Modalitäten:
Verschlimmerung bei Wärme, nach dem Erwachen, nach Essen, in Ruhe, in engen Räumen, von 18-20 Uhr.
Besser in frischer Luft, durch Bewegen und Betätigen, durch Druck, durch Abgang von Stuhl und Gas, wenn allein.

Miasmatik:
Hereditäre Syphilis.
Sykose.

© 2001, Dr. Wolfgang Mettler

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